Ostdeutsche, Westdeutsche, Eingewanderte, Alteingesessene – das vereinte Deutschland hat viele Geschichten. Aber nicht alle werden erzählt. Seit 2008 arbeitet die Erinnerungswerkstatt – das sind Mitglieder aus Wissenschaft, Bildungsträgern und Migrantenselbstorganisationen aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt – daran, Migrationsforschung und den gesellschaftspolitischen Erinnerungsdiskurs zu verbinden und auf Leerstellen zu untersuchen. Das Buch diskutiert neuere Forschungsergebnisse und untersucht, warum die Sichtweisen von Eingewanderten aus Ost und West, die kaum Eingang in Gedenkfeierlichkeiten, Geschichtsbücher und das kollektive Gedächtnis gefunden haben, in ein neues, inklusives Narrativ des »Deutschseins« eingebunden werden müssen und welche Ansätze es dafür gibt.

Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen diskutieren Fragen von Teilhabe und Ausschluss, von Identität und gesellschaftlichem Zusammenhalt: interdisziplinär, politisch und praktisch. Es geht darum, »Erinnerungskultur« in »Erinnerungspolitik« zu überführen und zu einem Feld der Auseinandersetzung um Partizipationsmöglichkeiten marginalisierter Gruppen zu machen.

Bestellformular__Vielheit und Einheit im neuen Deutschland